• El laberinto del fauno
    2006 | ESP - MEX - USA | 112min
  • Spanien 1944. Die 12 jährige Ofelia (Ivana Baquero) reist mit ihrer schwangeren Mutter Carmen (Ariadna Gil) zu ihren Stiefvater Capitán Vidal (Sergi López), der noch auf Seiten der republikanischen Armee kämpft, obwohl der Bürgerkrieg schon seit 5 Jahren vorbei ist. Auf den Weg ins nördliche Spanien entdeckt sie eine Libelle die ihr irgendwas zu zeigen hat. Da Ofelia selbst in die phantastischen Welten ihrer Bücher eintaucht, sieht sie darin nichts Ungewöhnliches. Angekommen in dem Lager kommt ihr wieder die Libelle vor die Augen und führt sie in ein Labyrinth. In der Mitte dieses Labyrinth steigt sie hinab und macht die Bekanntschaft eines Fauns (Doug Jones). Der erzählt ihr, dass sie die verloren geglaubte Tochter des Königs der Unterwelt wäre und drei Aufgaben zu bestehen hat, um wieder in “ihr” Reich zu kommen.

    Allerdings muss sie die Aufgaben bis zum nächsten Vollmond erledigen, denn sonst bleibt ihr der Weg für immer versperrt. Als Wegweiser erhält sie das Buch der Rätsel in denen die Aufgaben stehen. Sie muss ihren ganzen Mut aufbringen, und hat es auch so nicht leicht. Ihr gefühlskalter Stiefvater steht ihr im Weg und ist nur darauf bedacht Krieg zu führen und “seinen” Sohn als Nachfolger geboren zu sehen. Ihre Mutter ist hochschwanger und ihre Begleiterin Mercedes (Maribel Verdú) sympathisiert mit den gegnerischen Truppen. Keine guten Vorraussetzungen die Aufgaben zu meistern…

    Kritik

    Guillermo del Toro kehrt zu seinen Wurzeln zurück. Man wurde auf den mexikanischen Regisseur aufmerksam, als er Mimic, Blade 2 und Hellboy im Hollywood-Format inszenierte. Ganz auf Aktion aus, und so hatte man seine Filme auch in Erinnerung. Dort zeigte sich sein Faible für besonders sciencefiction-anmutende Gestalten, die comichaft und seltsam ausgesehen haben. Diese Gestalten bettete er dann meist in einen historischen Kontext ein und vollführte eine temporeiche Erzählung.

    Pan’s Labyrinth führt diese Machart fort, dennoch auf ganz andere Weise. Dieser Film erinnert zum Teil an Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia -wegen der fantasybezogenen Geschichte mit einer starken jungen Mädchenhauptrolle-, an “Hellboy” -wegen der Gestalten- und an Del Toro’s früheren eher unbekannten aber durchaus sehenswerten Film El Espinazo del Diablo -wegen dem historisch eingebetteten Kontext und der parallelen Struktur, die El Espinazo del Diablo und Pan’s Labyrinth aufweisen-. Doch nicht nur zu Filmen nimmt Pan’s Labyrinth Bezug. Aus der Wikipedia ist folgendes von Del Toro zu entnehmen:

    “Pan is an original story. Some of my favorite writers (Borges, Blackwood, Machen, Dunsany) have explored the figure of the God Pan and the symbol of the labyrinth. These are things that I find very compelling (remember the labyrinth image on HELLBOY??) and I am trying to mix them and play with them.”

    Pan’s Labyrinth ist ganz klar ein Märchen, das auch so, wie man es von den Gebrüdern Grimm kennt, erzählt wird. Und auch die äußerst brutalen Ereignisse, die in so manchen Märchen vorherrschen, lässt Guillermo del Toro nicht außen vor, sondern zeigt sie auch in sehr drastischen Bildern. Erschießungen, Folterungen, Verstümmelungen, Tötungen, Kreaturen usw.. So sei zu empfehlen, trotz des eher harmlosen Titels, Kindern diesen Film lieber nicht zu zeigen.

    Was mich positiv gestimmt hat, ist die Geschichte, die einem von Anfang an interessiert und die sich durch die Aufgaben (3) die Ofelia zu verrichten hat und den drum herum findenden Krieg, den noch nicht geborenen Bruder, sowie den fiesen Stiefvater, weiter beschäftigt. Großen Anteil diesen Plot umzusetzen und “wahrheitsgetreu” aussehen zu lassen, haben die Effekte und die visuellen Spielarten – die nicht bombastisch sind, aber zu verstehen geben, in welche Richtung der Film steuert und den Stil Del Toros unterstreichen. Da hat man eine riesengroße Kröte in einem Baumstumpf, allerlei Krabbelgetier, ein Wesen dessen Augen in seinen ellenlangen Krähenhänden Unterschlupf finden, einen Faun mit einem Widdergehörn, eine Libelle der etwas anderen Sorte, die Kriegskämpfereien und und und.

    Was mich positiv gestimmt hat, ist die Geschichte, die einem von Anfang an interessiert und die sich durch die Aufgaben (3) die Ofelia zu verrichten hat und den drum herum findenden Krieg, den noch nicht geborenen Bruder, sowie den fiesen Stiefvater, weiter beschäftigt. Großen Anteil diesen Plot umzusetzen und “wahrheitsgetreu” aussehen zu lassen, haben die Effekte und die visuellen Spielarten – die nicht bombastisch sind, aber zu verstehen geben, in welche Richtung der Film steuert und den Stil Del Toros unterstreichen. Da hat man eine riesengroße Kröte in einem Baumstumpf, allerlei Krabbelgetier, ein Wesen dessen Augen in seinen ellenlangen Krähenhänden Unterschlupf finden, einen Faun mit einem Widdergehörn, eine Libelle der etwas anderen Sorte, die Kriegskämpfereien und und und.

    In gewisser Weise ist Pan’s Labyrinth auch eine Familiengeschichte. Ofelia ist zwar der Mittelpunkt des Films, ihr stehen aber andere Personen zur Seite, die ein “abgerundetes” Bild zeichnen. Zunächst ihr Stiefvater, eindrucksvoll und richtig fies von Sergi López gespielt -auf der gegnerischen Seite, und auf der ihren guten Seite, die Mutter Carmen, solide gespielt von Ariadna Gil und dessen Gefährtin Mercedes, die zwischen den Lagern agiert, auch mit soliden schauspielerischen Können von Maribel Verdú verkörpert.

    Kritik kann eigentlich nur verübt werden, an der etwas überladenen Geschichte. Manchen Zuschauer kommt es vielleicht zu vielschichtig (oder zuviel) vor. Der nachklingende Bürgerkrieg Spaniens, der Alleingang des Mädchens Ophelia ins Fantasyreich, der Stiefvater und sein dunkles Geheimnis was mit Carmens ehemaligen Mann -sein Kriegskumpan- wirklich passiert ist, Mercedes’ Unterstützung zu ihrem Bruder Pedro (Roger Casamajor) der als Gegner von Capitán Vidal (Sergi López) auftritt und die Geburt Ophelias Bruder. Augenscheinlich sind das viele Geschichten, die trotzdem ineinander greifen und eigentlich zusammenspielen als gegenspielen.

    Fazit

    Guillermo del Toro ist zu seinen Wurzeln zurückgekehrt, dahingehend, dass er Pan’s Labyrinth eher einen antihollywoodschen Charakter verleiht, was aus der Tatsache rührt, dass er den Film in Spanien drehte, gleichwohl Facetten und Methoden aus den anderen Produktionen, die in Hollywood entstanden, mittransportierte.

    Text © Valis

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  • 8.2
    Bewertung (Detail)
    8.2 von 10
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    IMDb.com
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    OFDb.de
     von 10
  • Der bildgewaltige fantastische Film bietet in Form einer phantasmagorischen Genre-Melange eine Gegenwelt für den "Horror Wirklichkeit". Der zweite Teil der "Spanischen Trilogie" des Regisseurs ist gewiss kein Kinderfilm, steckt voller filmischer Reverenzen und scheut auch vor Grausamkeiten nicht zurück, um eine bittere Betrachtung der spanischen Geschichte des vergangenen Jahrhunderts zu kreieren.

    - Lexikon des internationalen Films


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