• The Chronicles of Narnia: The Lion, the Witch and the Wardrobe
    2005 | USA | 140min
  • England, zu Zeiten des zweiten Weltkrieges. London wird von den Deutschen bombardiert. Um dieser Gefahr zu entgehen schicken viele Familien ihre Kinder aufs Land. So auch bei der Familie Pevensie. Der Vater kämpft im Krieg und die Mutter (Judy McIntosh) sorgt allein für die 4 Kinder Lucy (Georgie Henley), Edmund (Skandar Keynes), Susan (Anna Popplewell) und Peter (William Moseley). Der Abschied fällt nicht leicht, als sie ihre Kinder auf das Land zu dem Professor Kirke (Jim Broadbent) schickt. Aber es muß sein. Zu dem Leitwesen der Kinder herrschen dort strenge Regeln im Haus, die strikt von der Haushälterin Mrs. MacReady (Elizabeth Hawthorne) durchgesetzt werden.

    Aber wie halt Kinder so sind, finden sie trotzdem einen Weg sich zu beschäftigen. Eines Tages spielen sie Verstecken und die kleine Lucy -die jüngste der vier Geschwister- findet partout nichts Brauchbares. Unter dem Druck der Zeit stürmt sie in ein Zimmer hinein, indem ein Schrank steht. Sie weiß noch nicht, daß dieser kein normaler Schrank ist, sondern der Durchgang in eine fremde Welt namens Narnia …

    Kritik

    Vor, sowie nach diesem Film stellt man unweigerlich den Vergleich mit Tolkiens Herr der Ringe an, der aber nach genauerer Betrachtung unfair ist. Zwar steht in beiden Epen der Kampf zwischen Gut und Böse im Vordergrund, aber dennoch spielt sich dieser Kampf in zwei unterschiedlichen Lagern ab. Bei Tolkien handelt es sich um ein historisches Epos im Bereich der Fantasy, wo der Leser von Anfang an in die Welt um Frodo und seinen Weg den Ring zu vernichten eingeführt wird, während es sich bei Lewis’ 7-bändiger Reihe um ein märchenhaftes Epos im Bereich von Fantasy und Realität handelt, indem wie in einem Märchen üblich, Kinder eine zentrale Rolle spielen.

    Daher kann man auch verstehen, weshalb sich der Disneykonzern diesem Projekt annahm, wohl eher den Ruf zu besitzen kinderfreundliche Verfilmungen umzusetzen, als viele andere Studios. Natürlich läßt es sich nicht von der Hand weisen, das Disney damit Geld verdienen will, aber welches Studio möchte das nicht. Man merkt es dem Film auch an, daß er speziell für ein jüngeres Publikum gedreht wurde, was eben durch die Vorlage auch nicht anders ging. Man sieht kein Blut, man verzichtet auf unnötige Gewalt und man hat einiges aus der Vorlage relativiert (zum Beispiel wird das Thema Drogen im türkischen Honig ausgegrenzt). Trotzdem hält der Film was die Vorlage verspricht. Die christlichen Züge sind durchaus zu kritisieren, aber eine Gefahr kann man darin für Kinder nicht sehen. Man möchte wohl davon ausgehen, daß dieser Film nicht von jetzt auf morgen eine so starke ideologische Kraft besitzt -jedenfalls nicht hier in Europa-, daß die Kinder wie Marionetten gesteuert rein nach den 10 Geboten der Bibel leben.

    Sieht man mal von der transportierten Christlichkeit ab (die in manchen Filmkritiken unverhältnismäßig stark behandelt wurde), so ist der Film dennoch eine gelungene Verfilmung. Die Effekte der Fabelwesen sind beachtlich, -was nicht verwunderlich ist, sind hier doch die Spezialisten am Werk, welche auch schon beim “Herr der Ringe” die Effekte kreierten- die Ausstattung und Kulissen sind schön anzuschauen, in der Länge des Films kommt keine Langeweile auf, die Musik ist anmutig und sehr gut durchkomponiert, und die Schauspielleistungen sind hervorzuheben. Am stärksten kristallisieren sich hier Tilda Swinton, als wirklich böser Teufel in verführerischer Frauen -bzw. Hexengestalt, und die immer niedlich dreinschauende Georgie Henley, die unnachahmlich die kleine Lucy, als zwar zarten aber auch hingebungsvollen und starken Charakter spielt.

    Aber irgendwie vermißt man bei dem Film etwas. Als Nichtkindlicher fällt eben zum Beispiel die Schlacht am Ende so ziemlich ins Wasser und ist auch etwas unrealistisch, wenn man bedenkt, das kleinwüchsige Kinder -auch wenn Peter Pevensie schon annährend einen Erwachsenen gleichkommt- gegen bitterböse Monster kämpfen, und wenn dann auch noch die weiße Hexe ziemlich lange braucht um einen Jugendlichen zu töten, dann erscheint es doch als logischer Fehler. Diese logischen Fehler lasten sehr auf den Film, was vielleicht Kinder nicht bemerken, oder auch sich nicht wünschen, daß es sie gibt, weil sich sich mit den Protagonisten identifizieren, aber eben “Herr der Ringe” verwöhnte Zuschauer sich nicht länger bieten lassen können.

    Fazit

    Empfehlen kann man den Film im Endeffekt hauptsächlich Kinder, weil einen Erwachsenen sofort die überdeutliche ideologische Christenlehre im Nacken sitzt, sowie unrealistischen Szenen, die trotz der fantasy-bestastenden Geschichte, sofort ins Auge stechen. Somit läst sich der Film auch nur dahingehend bewerten, das es eine sehr gute Verfilmung für das Kinderpublikum ist, wobei aber auch die Eltern ihre Freude haben könnten.

    Text © Valis

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  • 6.2
    Bewertung (Detail)
    6.2 von 10
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    IMDb.com
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    OFDb.de
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  • Verfilmung des ersten Teils der "Chroniken von Narnia" von C.S. Lewis, die vor allem Kenner der Romane für sich einnimmt. Das fantasievolle Kinoabenteuer erzählt von Krieg und Frieden mit unterschwelligen religiösen Bezügen, wobei es vergleichsweise unblutig zugeht.

    - Lexikon des internationalen Films

  • Kinostart Deutschland:  08.12.2005
    Kinostart International: 09.12.2005

    Regie: Andrew Adamson

    Drehbuch: Ann Peacock, Andrew Adamson, Christopher Markus, Stephen McFeely - C.S. Lewis (Vorlage)

    Darsteller: Georgie Henley, Skandar Keynes, William Moseley, Anna Popplewell, Tilda Swinton, James McAvoy

    Kategorie:  Filmgenre: Fantasy, Filmtitel C

    Links:   OFDb, IMDb, Wikipedia, Forum

    Online:  [DVD] [Blu-ray] auf Amazon.de


Kommentare  2 Kommentare   |   Kommentar schreiben

  • Marie Müller am 16.08.2008, 12:22

    Der letzte Teil(prinz kaspian von Narnia)is der fesselnste Film den ich je gesehen habe!Alle Schauspieler sind perfekt und Peter war voll witzig,wie er sich pitschnass als Hochkönigpeter der PRÄCHTIGE vorstellte!Aber er war voll süß!!!

    ›› Antworten
  • Ralf Ludes am 09.04.2007, 22:17

    Dieser Film hat etwas besonderes: Spannung, Unterhaltung, Witz, Trauer und er gibt viele Anregungen zum Überlegen; Wie ist das Leben, auf wessen Seite ist man bzw. will man sein – Gut oder Böse. Darum ist dieser Fantasiefilm so realistisch. Wirklich sehenswert, für Alt und Jung.

    Nachtrag :

    Tilda Swinton ist wie geschaffen für ihre Rolle. Eine tolle Frau und Schauspielerin mit viel Erfahrung.

    ›› Antworten

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