• Superman Returns
    2006 | USA | 154min
  • Astronomen sollen den Heimatplaneten Supermans (Brandon Routh) entdeckt haben. Daraufhin kehrt Superman für Jahre der Erde den Rücken und verschwindet im Weltall. Doch die Suche war erfolglos und er kommt mit einem Raumschiff (gespickt von Heimatkristallen) wieder zurück. In seiner Abwesenheit hat sich aber so einiges getan. Sein Ziehvater ist verstorben, seine große Liebe Lois Lane (Kate Bosworth) hat sich währenddessen verlobt und einen Jungen zur Welt gebracht, der Bösewicht Lex Luthor (Kevin Spacey) ist einer lebenslangen Gefängnisstrafe entkommen und Superman muss sich fragen, warum ihn die Weltbevölkerung überhaupt noch braucht.

    Kritik

    Wie es in einem Satz aus dem Film heißt: “3 Dinge verkaufen sich: Tragödien, Sex und Superman.” Die ersten beiden fallen für diesen Film auf jeden Fall weg und übrig bleibt? Richtig! Aber was will man auch von einem Titel wie “Superman Returns” großartig erwarten, als eine One-Man- Show der Superlative. Trotzdem darf man sich als Regisseur nicht zu sehr auf ein Image eines Superhelden stützen, denn es muss auch handwerkliches Geschick dahinter stecken (siehe Batman Begins). Eigentlich bewies dieses Geschick Bryan Singer in den Filmen Die üblichen Verdächtigen und der X-Men-Reihe”. Nur hat er in diesem speziellen Fall deutlich danebengegriffen.

    Die erste ¾ Stunde fängt ja noch sympathisch und viel versprechend an und man fühlt sich ein wenig an das Original von 1978 erinnert. Tolle Effekte, komische Einlagen und ein unbeholfener Journalist namens Clark Kent der ein Doppelleben führt. Aber dann reihen sich Szenen aneinander wo es nur so von klischeehaften Einfällen wimmelt. Kostprobe gefällig?

    – Lois Lane geht schön der Sache mit dem Stromausfall nach, natürlich hat sie die Quelle des Stromausfalls gefunden, aber warum in Gottes Namen fährt sie da an dem Tag hin, wo ihr der Pulitzer vergeben wird (schon klar, eigentlich will sie den gar nicht)
    – Sie nimmt auch kurzerhand ihren Sohn mit auf ein fremdes Boot, geht hinein und upps da is doch Lex Luthor (der Sohn wird noch von ihr als ziemlich zerbrechlich beschrieben und er hat auch allerlei Krankheiten, aber was soll’s, schleppen wir ihn trotzdem mit)
    – Lois Lane und ihr Sohn sind Geiseln, und ein pittbullähnlicher Mann bewacht sie, und was passiert, er spielt mit dem Bengel Klavier?!
    – Lex Luthor hat endlich einen (perfekten) Plan entwickelt Superman zu töten, und muss ihn nur noch zur Strecke bringen, als der durch Kryptonit geschwächt ist, und mal wieder zögert der Bösewicht aus idiotischen Gründen (Superman wird sicher ertrinken, denkt sich Luthor, hoffen wir mal…)

    Diese zugegebenermaßen kleinen Lücken (wovon ich nur einige aufgezählt habe) im Drehbuch summieren sich aber insgesamt und lassen den Film aus storytechnischen Gründen billig wirken. Da fragt man sich, wieso war dieser Film so schweineteuer. Natürlich wegen der Effekte. Aber um ehrlich zu sein, sind die auch nicht sensationell. Was bleibt also? Die Schauspieler. Und die Kritikpunkte lassen kein Ende in Sicht. Lois Lane wird nicht so rübergebracht wie man sie eigentlich kennt (bzw. aus den anderen Superman-Produktionen kennen gelernt hat). Sie hat eher was von einer süßen Maus, die glücklicherweise ein Techtelmechtel mit der bekanntesten Person auf den Planeten hat. Sie hat kein Esprit, kein Charme, keine Durchschlagskraft. Sie ist eben nett, und das ist zu wenig. Sieht man also von der Liebesbeziehung zwischen Lois Lane und Superman ab (die sehr langatmig ist und den Film eher stört, als sie ihm nutzt), muss der Kampf zwischen Gut und Böse die Kastanien aus dem Feuer holen. Hört man den Namen Kevin Spacey, so assoziiert man mit ihm einen Topschauspieler.

    Hier gibt er den Bösewicht. Leider muss man sagen, enttäuscht auch er. Vielleicht (und da wäre man wieder beim Drehbuch) wäre ein neuer Bösewicht interessanter gewesen als die olle Kamelle wieder aufzuwärmen, dass Luthor das Kryptonit hat und Superman damit töten will. Die einzig unterhaltsame Person ist eigentlich Kitty Kowalski, die mal fies und machtverwöhnt ist, und im Gegenzug auch Schwäche und Mitleid zeigt. Nichts zu mäkeln ist allerdings an der Filmmusik, die Altmeister John Williams im neuen Gewand erstrahlen lässt.

    Fazit

    Insgesamt war die Erwartungshaltung unbegründet, denn “Superman Returns” ist nur ein weiterer lauer Abklatsch von einem Versuch ein erfolgreiches Sequel zu sein.

    Text © Valis

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  • 6
    Bewertung (Detail)
    6 von 10
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    IMDb.com
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    OFDb.de
     von 10
  • Die arg konstruierte Fortsetzung des ausgereizten Superhelden-Stoffs wäre gänzlich belanglos, würden nicht der talentierte Regisseur, einige brillant ausgefüllte Nebenrollen sowie diverse visuelle Schauwerte nachhaltig gegen die Langeweile ankämpfen.

    - Lexikon des internationalen Films

Kommentare  2 Kommentare   |   Kommentar schreiben

  • admin am 21.08.2006, 14:21

    Danke erstmal für deinen Kommentar (Glückwunsch, Du bist die erste die einen verfasst hat). Ich habe mir Deinen Artikel auch mal durchgelesen und musste feststellen, daß er ein wenig mehr positives Beiwerk hatte als meiner. Aber das ist Ansichtssache, was das Bewerten eines Films angeht. Trotzdem glaube ich, daß Superman Returns nur den blockbusterverwöhnten Zuschauer anspricht. Leider ist das wohl die Masse, sonst wären diese (speziellen) Filme nicht so erfolgreich…

    ›› Antworten
  • Christine am 21.08.2006, 08:15

    Ich hätt lieber auf die DVD warten sollen und dann mal die Videothek besuchen sollen…
    Naja. Dank Lex Luthor wars ja nicht ganz rausgeschmissenes Geld 😉
    Hab auch nen Artikel geschrieben.
    Grüße
    Christine

    ›› Antworten

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