• Astérix et les Vikings
    2006 | DNK - FRA | 79min
  • Der weinerliche Neffe des Häuptlings Majestix, Grautvornix, soll bei Asterix und Obelix in die Lehre gehen, um ein ganzer Mann zu werden. Dabei wird er von furchtlosen Wikingern entführt und muss nun folglich von Asterix und seinem Kumpanen gerettet werden…

    Kritik

    Zwölf Jahre nach dem letzten animierten Abenteuer der beiden Comic-Gallier Asterix und Obelix erschien 2006 das schlagkräftige Duo wieder auf der Leinwand, um dem geneigten Zuschauer Hoffnung auf neue Zaubertrank-Abenteuer zu machen. Mit bissigeren Dialogen und manch anderer “Modernisierung” soll ein neues Publikum erschlossen und in der “Asterix”-Generation Nostalgie hervorgerufen werden.

    Wer sich jedoch den üblichen Charme der Asterix-Animationen erhofft, wird schwer enttäuscht – “Asterix und die Wikinger” präsentiert sich witzlos und ist vergeblich darum bemüht, sich an das vermeintliche Zielpublikum anzubiedern. Die Bewohner des gallischen Dorfes verkommen zu stupiden, streitsuchenden Schlägern mit Zerstörungswut, während Asterix und Obelix sich zanken wie ein entnervtes Elternpaar kurz vor der Scheidung. Dagegen stellt Grautvornix den hochnäsigen, stark pubertierenden Sohn mit innerlichen Selbstzweifeln dar, der sich insgeheim nur ein bisschen Liebe wünscht. Seine Begegnung mit Abba, einer Pseudo-Wikinger-Mädchenemanze mündet dann auch, wie könnte es anders sein, in eine seichte Lovestory, aus der er schließlich als Held hervorgeht – was Asterix und Obelix, die einstigen Idole, zu banalen, überflüssigen Nebendarstellern degradiert, die zum Höhepunkt des Filmes wortwörtlich zu spät kommen.

    Technisch gesehen setzt der Film zu sehr auf (Computer-)Effekte aus der Retorte statt, wie in den vorangegangenden Adaptionen auf die Qualität der einzelnen Bilder und Szenen. Die verwendete Musik soll modern wirken, ist jedoch leider für Fan-Ohren unzumutbar und lässt den Film zu einer Farce verkommen. Wortwitz? Fehlanzeige – nicht mal mit gutem Willen kann der Zuschauer sich ein müdes Lächeln abverlangen (Beispiel: Grautvornix´ Taube SMSix). Auch die Synchronstimmen sind mehr als gewöhnungsbedürftig – scheint Nora Tschirner als Abba noch halbwegs erträglich, so ist Mike Müller als Obelix eine absolute Fehlbesetzung. Müller synchronisiert den liebenswert-dümmlichen und trägen Obelix zu einer agilen, aber unsympathischen Marionette um. Verlieh Wolfgang Hess noch in Asterix bei den Briten Obelix seine Stimme, hört man hier die Stimme des besten Freundes von Asterix plötzlich aus dem Munde des Wikingeroberhauptes.

    Fazit

    Alles in allem fehlen dieser neuesten Asterix-Animation die zündenden Ideen, und der vergebliche Versuch, modern zu wirken, zieht den Film ins Lächerliche. Platt wie ein 08/15-Disney-Film, hinterlässt dieser Streifen den faden Beigeschmack einer Schuhsohle und sollte von jedem gemieden werden, der sich die Freude an den Abenteuern von Asterix erhalten möchte. Einziger Pluspunkt: mit den Wikingern erscheinen erstmals Kontrahenten, die durch ihre Standfestigkeit wirklich Spaß bereiten – und ein bisschen für den ansonsten nicht wirklich sehenswerten Film entschädigen.

    Text © zan

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  • 2
    Bewertung (Detail)
    2 von 10
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    IMDb.com
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    OFDb.de
     von 10
  • Der Zeichentrickfilm verbindet den gleichnamigen Comic-Klassiker aus dem Jahr 1967 mit einigen Anpassungen an die veränderten Gegebenheiten, schreckt dabei aber nicht vor Anbiederungen ans vermeintliche Zielpublikum zurück. Zudem mangelt es dem zeichnerisch passablen Film an Wortwitz und zündenden Einfällen.

    - Lexikon des internationalen Films

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